Pankam Village

Samstag, 29.11.2018, Myanmar

In Thailand hatten wir uns sehr schnell dagegen entschieden sogenannte "Bergvolkdörfer" zu besuchen, welche in Wirklichkeit Schau-bzw. Touristendörfer (oft eher "Menschenzoos") sind und in keiner Weise das wirkliche Leben dieser Minderheiten wiederspiegeln.

In Myanmar dagegen entschieden wir uns in die nördlichen Regionen des Shan-Staates zu reisen, um dem wahren Leben dieser Menschen nachzugehen. Ausgangspunkt der Wanderung war die gemütliche Stadt Hsipaw. Mit unserem 70-jährigen, topfitten Guide "Jo-Jo" erreichten wir nach vielen Stunden und über 1000 Höhenmetern einige Dörfer der Palaung (De'ang). Der Weg dorthin führte uns durch Bambuswälder, Teeplantagen und auch vorbei an einigen Checkpoints der Shan-Armee (SSA-N). Die Soldaten, welche momentan einen Waffenstillstand mit der Regierung vereinbart haben aber immer noch um Autonomie für den Shan-Staat kämpfen, lächelten uns wie alle Burmesen freundlich zu. - Wir hatten trotzdem ein unbehagliches Gefühl an den mit AK-47 bewaffneten Männern mit Finger am Abzug vorbeizuwandern.

Im größten Dorf der Palaung mit dem Namen Pankam angekommen, trafen wir besonders viele Kinder und alte Frauen und durften bei einer Familie nächtigen. Pünktlich zum Abendessen trafen dann auch die Arbeiter von den Teeplantagen und Feldern ein. Für uns gab es, neben Reis, eher ungewöhnliche Speisen aus Garten und Wald. - So zum Beispiel eine säuerliche Paste, welche aus Baumrinde hergestellt wurde. Im Anschluss, bei einem Glas Mandalay Whisky, erfuhren wir mehr über die geschichtlichen Hintergründe der Region und konnten ein Stück weit verstehen warum in einigen Gebieten noch immer (seit 1962) gekämpft wird. Gegen 19 Uhr ging es dann schon ins Bett. Geschlafen (wie auch gegessen und gekocht) wurde in einem großen, zentralen Raum.

Eigentlich hatten wir am nächsten Tag geplant unsere Wanderung noch tiefer hinein in den Bergdschungel fortzusetzen. - Unser Guide Jo-Jo erzählte uns allerdings am Morgen, dass die Shan-Armee einen Großteil der weiter entfernten Bergdörfer besetzt habe und ein Weitergehen momentan nicht ratsam ist. Wir entschieden uns daraufhin ins sichere Hsipaw zurückzukehren...

PS: ...zurück in Hsipaw hatte Olga übrigens endlich wieder die Möglichkeit ihrer Berufung als Bauingenieurin nachzugehen und übernahm zur Belustigung der Arbeiter das Steuer einer antiquierten Walze.

Info: Diashow mit Klick auf ein Bild starten.

Eure Kommentare

ganz tolle Bilder- es ist doch immer wieder schön abseits von den Touristengebieten Land und Leute kennen zu lernen. Wie gern wär ich jetzt dabei!!!!

Danke für die wunderschönen Bilder
F15- irres Foto: Lichtverhältnisse, Frau, Zigarre, schwarze Füße, Asche, Katze, alles schön in Szene gesetzt
F18- Solch modernes Puzzleteil gabs dort auch?!, hat man euch beim Essen keine Gesellschaft geleistet?
F19- wie groß war die Spinne
F23 - was war in den Beutelchen?

Bild 15: Wir mussten eigentlich gar nichts in Szene setzen - so ist das Leben dort einfach. :D

Bild 18: Oft waren die Damen (beide 70+) damit bemüht, mich satt zu füttern. :D

Bild 19: Die Spinne war mit Beinen vielleicht 6-7cm lang, das beängstigende war aber eher, dass es davon tausende gab, überall.

Bild 23: Grüner Tee direkt von der Plantage, das einzige "Souvinier" was es in den Dörfern dort gibt.

Die Spinne war mit Beinen vielleicht 6-7cm lang, das beängstigende war aber eher, dass es davon tausende gab, überall.- Oh Gott, habt ihr keine Probleme mit diesen schaurigen Lebewesen?!

Solange man aufpasst, wo man hinläuft ist es kein Problem. Olga hat da z.Bsp. eher Angst vor Hühnern und Tauben. :D